Nun ist auch der zweite Meldezeitraum der Mitmachaktion „Insektensommer“ vorbei. Insgesamt haben sich über 16.300 Insektenfans beteiligt und die meisten haben die Insekten in ihrem eigenen Garten gezählt – ein wichtiger Lebensraum für die kleinen Krabbler.
20. August 2019 - Fluginsekten wie Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und Fliegen wurden beim
NABU-Insektensommer 2019 am häufigsten beobachtet. Wie bereits im Vorjahr ist die Steinhummel Spitzenreiterin bei der Zählung im Frühsommer und die Ackerhummel im Hochsommer. Gewinner dieses
Sommers sind aber auch zwei Wanderfalter: Admiral und Distelfalter legten in diesem Jahr stark zu, so die erste Bilanz des Insektensommers. An jedem zehnten Insektensommer-Beobachtungspunkt
wurden Distelfalter beobachtet. Auch der schwarz-rot gezeichnete Admiral, wurde deutlich häufiger gesichtet als im Vorjahr.
Der häufigste Beobachtungsort ist wie auch im vergangenen Jahr ist der eigene Garten. Unsere
Insektenzählung zeigt, dass Gärten inzwischen zu wichtigen Lebensräumen für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten geworden sind, weil sie hier noch Nahrungsquellen finden. Daher ist es
umso wichtiger, dass Gartenbesitzer auf naturnahe Gärten mit heimischen Stauden und Kräutern setzen.
Der Insektensommer fand vom 31.
Mai bis zum 9. Juni und vom 2. bis zum 11. August statt. Insgesamt nahmen mehr als 16.300
Insektenfans teil und gaben über 6.300 Meldungen ab.
Während Schmetterlinge im Frühsommer nicht unter den Top Ten vertreten waren, lagen im August vier Tagfalter auf den vorderen Plätzen. Neben dem Distelfalter auf Platz vier und dem Admiral auf
Platz acht, konnte der Kleine Kohlweißling den dritten Platz beanspruchen, vor dem Kleinen Fuchs auf Platz sechs.
Bei vielen Schmetterlingsarten hat wohl der extrem trockene Sommer 2018 zu einer Verknappung der Raupenfutterpflanzen geführt, so dass die Frühjahrsgeneration auf niedrigem Niveau startete, dann
aber gute
Bedingungen vorfand, was eine hohe Fortpflanzungsrate zur Folge hatte.
Der Frühling kam in diesem Jahr mit Verspätung. Der Mai war insgesamt zu kühl, daher waren im Juni weniger Schmetterlinge als üblich zu beobachten. Dieser wetterbedingte Nachteil im Juni hat sich
aber im Hochsommer wieder ausgeglichen. Auch scheint es ein weniger gutes Jahr für Wespen zu sein als der vergangene Hitzesommer. Die Gemeine Wespe – eine typische Besucherin, wenn es Essen im
Freien gibt – belegte im August 2018 Platz fünf. In diesem Jahr stehen Wespen auf Rang 12 und 16.
Während die Falter gegenüber dem Frühsommer aufgeholt haben, sah es bei Bienen und Hummeln bereits im Juni gut aus und dabei ist es geblieben. Die Blaue Holzbiene zum Beispiel breitet sich weiter
in Deutschland aus, ihr kommt die trockenwarme Witterung zugute. Erdhummeln und Steinhummeln haben gegenüber 2018 deutlich zugelegt.
Insgesamt wurden mit 11,5 Arten je Beobachtungspunkt 20 Prozent mehr Insektenarten notiert als 2018 mit 9,5. Zu den Artengruppen, die häufiger als 2018 gezählt wurden, gehören auch Wanzen, Heuschrecken und Schwebfliegen. Ähnliche Werte wie 2018 haben Fliegen, Käfer, Ameisen und Libellen.
Wenn Admiral und Distelfalter im Herbst wieder gen Süden ziehen, überwintern heimische Insekten in unterschiedlichen Stadien hierzulande. Ebenso wichtig wie das Insektenbuffet im Frühjahr und Sommer im Garten ist es daher, im Herbst Mut zu wilden Ecken zu beweisen. Dann bieten die vertrockneten Blüten, Stängel und Blätter Unterschlupf für viele Insektenarten, die als Raupe, Larve, Puppe oder Ei überwintern.